Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikkultur. Bei aller Strenge und Konzentriertheit der Form sind seine Werke von besonders starkem und eindringlichen Ausdruck. Mit seinen kontrapunktischen Fähigkeiten brachte er das Zeitalter des Barock aus musikgeschichtlicher Sicht zum Abschluss und war wegen seines revolutionären Umgangs mit der Harmonik wegweisend für alle nachfolgenden Komponisten.

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Ölgemälde von Elias Gottlob Haußmann, 1746

Bach war ein sehr produktiver Komponist. Seine Werke werden mit dem Bachwerkeverzeichnis (BWV) katalogisiert. 1080 Werke sind dort aufgelistet. Es wird vermutet, dass etwa noch einmal so viele verschollen sind. Dabei gibt es einzelne Werke, die nur wenige Minuten dauern, aber auch solche, die mehrere Stunden dauern. Er war Vater von 20 Kindern, von denen vier geniale Musiker wurden (Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian). In seiner Leipziger Zeit als Thomaskantor gehörte es nicht nur zu seinen Aufgaben, im Internat Musikunterricht, sondern auch Latein- und Griechischunterricht zu geben und Pausenaufsicht zu führen. (Sicherlich hat er sich dabei häufig vertreten lassen.) Bach war ein angesehener Orgelvirtuose, - Begutachter, Komponist und Kompositionslehrer. Er war wohl auch ein jähzorniger und eigenwilliger Zeitgenosse. Diese Charaktereigenschaften und seine Fortschrittlichkeit als Musiker brachten ihn zunehmend in Zwietracht mit den Behörden.

Zu den wichtigsten Werken zählen:

(Die folgenden Links verweisen auf entsprechende YouTube-Beispiele:)

Sechs Brandenburgische Konzerte (1721),
Das Wohltemperierte Klavier, Band 1 (1722) und Band 2 (1744),
Johannespassion (1724),
Matthäuspassion (1727/29?),
Weihnachtsoratorium (1734),
Goldbergvariationen (1741),
Das Musikalische Opfer (1747),
h-moll-Messe (1724 - 1749),
Die Kunst der Fuge (1750),
3 Sonaten und 3 Partiten für Violine Solo,
6 Suiten für Cello Solo,

Viele bedeutende Orgelwerke, über 200 Kantaten.

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Autograph des Beginns der Solosonate für Violine g-moll, BWV 1001

Kurzer Lebenslauf:

21.03.1685

Geburt in Eisenach

1695

Erster Musikunterricht beim Bruder Johann Christoph (*1671, †1721; Organist in Ohrdruf, Schüler von J. Pachelbel

1700

Mitglied des Mottetenchores der Michaelisschule in Lüneburg und Schüler des Organisten Georg Böhm

1703

Organistenstelle in Arnstadt, Fußreise zu D. Buxtehude nach Lübeck

1707

Organistenstelle in Mühlhausen.
Im Oktober Heirat mit seiner Cousine Maria Barbara Bach

1708

Hoforganist des Herzogs von Sachsen-Weimar

1714

Ernennung zum Konzertmeister am Hof von Sachsen-Weimar

1717

Berufung zum Kapellmeister des Fürsten von Anhalt-Köthen.
Entstehung vieler kammermusikalischer Werke und der Brandenburgischen Konzerte

1720

Tod von Maria Barbara Bach

1721

Heirat mit Anna Magdalena Wilcke

1722

"Das Wohltemperierte Clavir", Bd. 1

05.05.1723

Einstellung als Thomaskantor in Leipzig, Beginn seiner großen sakralen Werke

1729

Erste verbürgte Aufführung der Matthäuspassion

1740

Nachlassen des Augenlichtes

1747

Besucht König Friedrich II. von Preußen in Potsdam, Entstehung des "Musikalischen Opfers"

März 1750

Bach lässt sich wegen des grauen Stars am Auge operieren, erblindet jedoch

28.07.1750

Tod in Leipzig