Steckbrief
Johann Sebastian Bach
❉ 21.03.1685 in Eisenach, ✟ 28.07.1750 in Leipzig
Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikkultur. Bei aller Strenge und Konzentriertheit der Form sind seine Werke von besonders starkem und eindringlichen Ausdruck. Mit seinen kontrapunktischen Fähigkeiten brachte er das Zeitalter des Barock aus musikgeschichtlicher Sicht zum Abschluss und war wegen seines revolutionären Umgangs mit der Harmonik wegweisend für alle nachfolgenden Komponisten.
Ölgemälde von Elias Gottlob Haußmann, 1746
Bach war ein sehr produktiver Komponist. Seine Werke werden mit dem Bachwerkeverzeichnis (BWV) katalogisiert. 1080 Werke sind dort aufgelistet. Es wird vermutet, dass etwa noch einmal so viele verschollen sind. Dabei gibt es einzelne Werke, die nur wenige Minuten dauern, aber auch solche, die mehrere Stunden dauern. Er war Vater von 20 Kindern, von denen vier geniale Musiker wurden (Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian). In seiner Leipziger Zeit als Thomaskantor gehörte es nicht nur zu seinen Aufgaben, im Internat Musikunterricht, sondern auch Latein- und Griechischunterricht zu geben und Pausenaufsicht zu führen. (Sicherlich hat er sich dabei häufig vertreten lassen.) Bach war ein angesehener Orgelvirtuose, - Begutachter, Komponist und Kompositionslehrer. Er war wohl auch ein jähzorniger und eigenwilliger Zeitgenosse. Diese Charaktereigenschaften und seine Fortschrittlichkeit als Musiker brachten ihn zunehmend in Zwietracht mit den Behörden.
Zu den wichtigsten Werken zählen:
(Die folgenden Links verweisen auf entsprechende YouTube-Beispiele:)
Sechs Brandenburgische Konzerte (1721),
Das Wohltemperierte Klavier, Band 1 (1722) und Band 2 (1744),
Johannespassion (1724),
Matthäuspassion (1727/29?),
Weihnachtsoratorium (1734),
Goldbergvariationen (1741),
Das Musikalische Opfer (1747),
h-moll-Messe (1724 - 1749),
Die Kunst der Fuge (1750),
3 Sonaten und 3 Partiten für Violine Solo,
6 Suiten für Cello Solo,
Viele bedeutende Orgelwerke, über 200 Kantaten.
Autograph des Beginns der Solosonate für Violine g-moll, BWV 1001
Kurzer Lebenslauf:
21.03.1685
Geburt in Eisenach
1695
Erster Musikunterricht beim Bruder Johann Christoph (*1671, †1721; Organist in Ohrdruf, Schüler von J. Pachelbel
1700
Mitglied des Mottetenchores der Michaelisschule in Lüneburg und Schüler des Organisten Georg Böhm
1703
Organistenstelle in Arnstadt, Fußreise zu D. Buxtehude nach Lübeck
1707
Organistenstelle in Mühlhausen.
Im Oktober Heirat mit seiner Cousine Maria Barbara Bach
1708
Hoforganist des Herzogs von Sachsen-Weimar
1714
Ernennung zum Konzertmeister am Hof von Sachsen-Weimar
1717
Berufung zum Kapellmeister des Fürsten von Anhalt-Köthen.
Entstehung vieler kammermusikalischer Werke und der Brandenburgischen Konzerte
1720
Tod von Maria Barbara Bach
1721
Heirat mit Anna Magdalena Wilcke
1722
"Das Wohltemperierte Clavir", Bd. 1
05.05.1723
Einstellung als Thomaskantor in Leipzig, Beginn seiner großen sakralen Werke
1729
Erste verbürgte Aufführung der Matthäuspassion
1740
Nachlassen des Augenlichtes
1747
Besucht König Friedrich II. von Preußen in Potsdam, Entstehung des "Musikalischen Opfers"
März 1750
Bach lässt sich wegen des grauen Stars am Auge operieren, erblindet jedoch
28.07.1750
Tod in Leipzig