Wenn mehrere Notenwerte, die kürzer als Viertel-Noten sind (also Achtel, Sechzehntel, Zweiunddreißigstel usw.) hintereinander im Notentext vorkommen, werden diese anstatt mit Fähnchen mit Balken notiert.

Hängen mehrere Noten dabei an einem oder mehreren Balken, richtet sich die Strichrichtung aller Hälse eines Balkens nach der Strichrichtung, die vorherrschen würde wenn die Noten einzeln notiert wären.

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Es kann vorkommen, dass bei unterschiedlich kurzen Notenwerten nicht zwei gleiche hintereinander stehen. In diesem Fall bekommt jede Note zwar die nötige Anzahl an Balken, allerdings dürfen die Balken, die am Hals der kürzeren Note hängen nicht den der längeren berühren. Wegen der Deutlichkeit werden die Balken, die nur zu einem einzelnen Notenwert gehören recht kurz gehalten.

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Die Richtung des kleinen Balkens hängt davon ab, welcher metrischen Einheit der entsprechende Notenwert angehört. Gehört er zur links stehenden metrischen Einheit, werden die kleinen Balken nach links gestrichen, gehört er zur rechts stehenden, entsprechend nach rechts.

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Balken werden entsprechend der jeweiligen Taktart zu Beginn eines jeden metrischen Schlages unterbrochen. Da alle Noten, die zu einem metrischen Schlag "gehören" miteinander verbunden sind, wird die Struktur eines Taktes deutlicher erkennbar. Die Taktart kann so unmissverständlich dargestellt werden.

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Ein gutes Literaturbeispiel ist "America" aus der "West Side Story" von Leonard Bernstein. Zu Beginn des Stückes stehen zwei Taktartangaben. Das bedeutet in diesem Falle, dass sich 6/8 - und 3/4 -Takte einander abwechseln. Die Balken machen dies deutlich. Bei den 3/4 -Takten sind hier die Achtelbalken durchgezogen: Manchmal entsteht durch zu viele Unterbrechungen ein unübersichtlicher Eindruck. Mehr als sechs Noten werden aber selten unter einem Balken zusammengefasst.

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Haben Noten mehr als einen Balken, kann der erste Balken am Ende der Notenhälse durchgezogen werden, dafür werden die restlichen Balken (Zweit-, Dritt-, ....-Balken) unterbrochen. Das ist dann sinnvoll, wenn innerhalb von acht Zweiunddreißigstel-Noten noch einmal in zwei Vierergruppen unterteilt werden soll. Dann entsprechen die acht Zweiunddreißigstel-Noten, die unter dem durchgezogenen Balken hängen einem Viertelwert und die beiden Vierergruppen jeweils einem Achtelwert. (In der Grafik unten: Dem Viertelwert entspricht die 1 mit der Klammer, den beiden Achtelwerten die 1 und das + - Zeichen.) Auch bei der Verwendung unterschiedlicher kleiner Notenwerte kann das Unterbrechen der Zweit- und Drittbalken zur Übersichtlichkeit beitragen. (In der Grafik unten: der zweite Schlag.)

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Besonders anschaulich wird der Sinn eines an metrischen Schlägen ausgerichteten Balkensatzes bei synkopischen Rhythmen, wie sie bei der Pop- und der Jazzmusik vorkommen.

Es gibt einen Unterscheiden zwischen Schwerpunkt und Betonung. Die leichten Zählzeiten sind gewöhnlich unbetont. Eine Synkope ist eine Betonung auf einer leichten Zählzeit. Bei einem 4/4-Takt sind der erste und der dritte Schlag schwere Zählzeiten, der zweite und vierte sind leichte. Dementsprechend sind hier Betonungen auf der zweiten und vierten Zählzeiten Synkopen (ROTE Noten und Zählzeiten).

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Bei einem 3/4-Takt ist die erste Zählzeit schwer, die zweite und dritte Zählzeit sind leicht. Dementsprechend sind hier Betonungen auf der zweiten und dritten Zählzeiten Synkopen (ROTE Noten und Zählzeiten). (Die letzten beiden Noten mit den aufwärts gestrichenen Hälsen sind ein Auftakt, daher wird die letzte "drei" nicht als Synkope empfungen.)

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Beispiele a) und b) zeigen die selbe Melodie einmal ohne und einmal mit korrekter Notation. In Beispiel a) wird die Dauer aller Noten mit den dafür vorgesehenen Notenwerten notiert. Die Zählzeiten befinden sich dadurch manchmal mitten "in einem Notenwert". Dadurch ist nicht ersichtlich, wo die einzelnen Zählzeiten eines Taktes zu finden sind. In Beispiel b) werden die relevanten Notenwerte (in beiden Beispielen mit X gekennzeichnet) in zwei Noten mit Überbindungen aufgeteilt, damit die Balken an den entscheidenden Stellen getrennt werden können. So ist genauer zu erkennen, an welcher Stelle der Melodie sich ein Schlag befindet.

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