Neben den uns bereits bekannten Tonleitern ( der in Dur und den drei Moll-Varianten ) gibt es noch eine Reihe weiterer Skalen, von denen einige für die abendländische Musik aus älteren Epochen relevant sind. Hier eine Übersicht der Tonleitern, auf der die Musik des Mittelalters basiert, der so genannten Kirchentonarten. Die Kirchentonleitern sind auch diatonische Tonleitern.

Für unser heutiges Gehör sind die Kirchentonleitern Ausschnitte aus der Stammtonleiter.

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Hier sind die Tonleitern im einzelnen:

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Wenn die verschiedenen Modi auf den selben Grundton transponiert werden, lassen sie sich besser miteinander vergleichen.

Die unterschiedlichen Tonleiterarten - z.B. Dur, Moll (auch deren verschiedene Erscheinungsformen: natürlich, harmonisch, melodisch) oder die Kirchentonarten - haben charakteristische Halb- und Ganztonabfolgen:

Man spricht von verschiedenen Modi.

In den Beispielen unten sind alle Tonleitern auf den Grundton c transponiert. Die untere der jeweils in Zweiergruppen notierten Tonleitern entspricht einer Kirchentonleiter, die obere der heutigen C-dur - oder c-moll - "Referenz" - Tonleiter, mit der die entsprechende Kirchentonleiter verglichen werden soll. Die Unterschiede sind mit X gekennzeichnet.

Ionisch = Dur:

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Dorisch = Moll natürlich mit erhöhter 6. Stufe:

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Phrygisch = Moll natürlich mit erniedrigter 2. Stufe:

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Lydisch = Dur mit erhöhter 4. Stufe:

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Mixolydisch = Dur mit erniedrigter 7. Stufe:

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Äolisch = Moll natürlich:

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Hypophrygisch (lokrisch) = Moll natürlich mit erniedrigter 2. und erniedrigter 5. Stufe:

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Nach Dur- und Moll-Ähnlichkeit geordnet:

Ionisch

=

Dur

Lydisch

=

Dur, 4 <

Mixolydisch

=

Dur, 7 >

Dorisch

=

Moll, 6 <

Phrygisch

=

Moll, 2 >

Äolisch

=

Moll

Hypophrygisch (Lokrisch)

=

Moll, 2 >, 5 >

Jedoch wurde damals der tiefste Ton nicht immer als Grundton gehört. Dadurch bekommen die Töne andere Beziehungen zueinander. Für uns heute ist das schwer nachzuvollziehen. Außer dem gibt es neben dem Grundton (Finalis) noch einen Rezitationston (Tenor), um den herum sich im Ambitus einer Oktave die gesungene Melodie bewegt.