In einem polyphonen Musikstück gibt es zwei Möglichkeiten der Imitation: die reale und die tonale.

Bei einer realen Imitation (oder auch "Beantwortung") wird dem Einsatzintervall der imitierenden Stimme entsprechend eben diese Ton für Ton intervallgetreu transponiert. Dabei kann es vorkommen, dass die Tonart, in der sich die imitierte Stimme befindet, verlassen wird.

Folgendes Beispiel für eine reale Imitation ist dem Canon per tonos aus dem Musikalischen Opfer, BWV 1079 von J. S. Bach entnommen. Die Mittelstimme imitiert den Bass in Form eines Quintkanons.

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Soll die Tonart beibehalten werden, muss die Imitation tonal sein, d.h. die Vorzeichen, die bei einer realen Imitation entstünden, werden weggelassen.

Hier ein Beispiel für eine tonale Imitation aus den Goldbergvariationen BWV 988 von J. S. Bach.
Der Sopran imitiert den Bass im Intervall einer None. Die roten Vorzeichen über den entsprechenden Noten zeigen an, welche Alterationen nötig wären, um aus der tonalen eine reale Imitation zu machen.

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