Querflöten
Querflöten werden quer zur Körperachse gehalten.
Die Traversflöte (flauto traverso) hatte ihre Blütezeit im Barock. Sie wurde aus Holz gefertigt und bestand - wie die Blockflöte auch - aus Kopf-, Mittel- und Fußstück. Im Kopfstück war seitlich ein rundes Mundloch gebohrt, auf dessen Kante der Flötist den Luftstrom seines Atems zum Brechen bringen musste, um einen Ton zu erzeugen. Im Mittelstück befanden sich sechs Grifflöcher, bei deren Anordnung Kompromisse hinsichtlich akustischer Gesichtspunkte zugunsten der Greifbarkeit gemacht werden mussten. Ab ca. 1650 wurden Flöten mit einem siebenten Loch im Fußstück gebaut, das wegen besserer Spielbarkeit mit einer Klappe versehen war. Das Kopfstück war zylindrisch gebohrt, vom Mittel- bis zum Fußstück war die Traversflöte umgekehrt konisch gebohrt, d.h. die Bohrung am oberen Ende war weiter als am unteren.
Der Tonumfang der Traversflöte ist d1 - a3, kann aber auch davon abweichen.
Eine technische Weiterentwicklung der Holz-Traversflöte ist die heute gebräuchlichere Böhmflöte, die Theobald Böhm erstmals 1832 konstruierte. Bei der Anordnung der Grifflöcher brauchten nun keine Kompromisse gemacht werden, da eine Mechanik alle Grifflöcher zugänglich macht. Da die Mechanik einfachere Griffkombinationen ermöglicht, war die Flöte nun virtuoser zu spielen. Damit der Ton besser anspricht, befindet sich am Mundloch eine Mundlochplatte. Die Böhmflöte ist wegen der Mechanik nicht aus Holz, sondern aus edlen Metallen bzw. Legierungen gefertigt. Trotzdem zählt sie zu den Holzblasinstrumenten. Sie ist im Inneren zylindrisch, d.h. das Kopfstück ist innen genau so weit wie das Fußstück.
Der Tonumfang der Böhmflöte ist c1 - c4, mit einem sogenannten H-Fuß (einem längeren Fußstück ) h - c4.
Im Vergleich wird der Klang einer Holz-Traversflöte als wärmer und weicher empfunden als der einer Böhmflöte.
Eine Querflöte gleicher Bauweise wie die Böhmflöte ist die Altflöte in G. Sie ist etwas dicker und länger als die gewöhnliche Böhmflöte und hat einen Tonumfang von g - g3.
Die Piccoloflöte ist das höchste Instrument des Orchesters. Sie ist zweiteilig konstruiert.
Tonumfang: d2 - h5.
Die Piccoloflöte klingt eine Oktave höher, als sie notiert wird.