Folgen mehrere Sextakkorde hintereinander, ist Vorsicht beim Setzen geboten:
Prim-, Quint und Oktavparallelen sind nicht erlaubt.

Primparallelen:

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Quintparallelen:

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Oktavparallelen:

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Bei direkten Sextakkordfolgen ist es möglich, die Terz des zweiten Akkordes zu verdoppeln:

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Allerdings nicht, wenn dieser Akkord die Dominante ist, weil die Terz der Dominante der Leitton der Tonart ist. Dieser darf nie verdoppelt werden, da der Stimmverlauf des Leittons vorbestimmt ist und sonst einer der beiden Stimmen von diesem Stimmverlauf abspringen müsste, um Primparalleln zu vermeiden.

Der Grund dafür, all diese Parallelen besser nicht im vierstimmigen Satz zu setzen, ist darin zu sehen, dass die vier einzelnen Stimmen möglichst unabhängige Verläufe nehmen sollen. Primen, Oktaven und Quinten sind jedoch die reinsten Intervalle. Der Inhalt von zwei in diesen Intervallen paralle geführten Stimmen ist aus diesem Grund zu ähnlich, um als eigenständig zu gelten. Die Quarte ist zwar auch ein reines Intervall, steht jedoch auf der Schwelle zu den nicht-reinen Intervallen, wird daher oft auch als Dissonanz gehört (Auffassungsdissonanz) und darf parallel geführt werden.