Entferntere Medianten
Medianten weiter entfernterer Verwandtschaftsgrade sind möglich. Es handelt sich dann z.B. um die Parallele des Parallelvariantklanges a) (bzw. um deren Variantklang b)) oder um den Gegenklang des Gegenklangvariantklanges c) (bzw. um dessen Variantklang d):
Vergleichbares Beispiel ausgehend von der Moll-Tonika:
Sinnvoll sind diese Deutungen von Akkorden nur, wenn letztere in einer direkten Abfolge mehrerer Medianten erklingen. Ansonsten würde z.B. ein tgg (hier ein fes-moll-Akkord) durch enharmonische Verwechslung wohl eher als Tg (e-moll-Akkord) wahrgenommen.
Das Beispiel oben ist eine direkte Abfolge von Mediantklängen, in dem entferntere Grade vorkommen. Es nimmt der Bass den Weg über fallende kleine und große Terzen, wobei dieser immer die Grundtöne der in den Oberstimmen erklingenden Dur-Akkorde beinhaltet. Dadurch wird ein Fis-Dur-Akkord erreicht, der in diesem C-dur-Zusammenhang nicht anders gedeutet werden kann. Die Weiterführung zum D-dur-Akkord folgt zunächst der Medianten-Logik ( TPP - TPpG ), der Akkord erfährt jedoch durch den danach erklingenden D 7 eine Wirkung als Doppeldominante.
Insgesamt deutet sich beim Verwenden solcher Akkordfolgen bereits die Auflösung funktionaler Akkordbeziehungen an. Die Mediantik dieser Art ist dementsprechend in der Regel erst ab dem Ende des 19. Jahrhunderts zu finden.