Die diatonische Modulation
In der diatonischen Modulation gibt es immer einen Akkord, der als "Bindeglied" zwischen Ausgangs- und Zieltonart dient. Dieser Akkord ist in beiden Tonarten leitereigen. Er wird funktional umgedeutet und gestattet so die Weiterführung des Satzes in einer anderen Tonart. Es handelt sich dann um den Modulationsakkord.
Jeder Akkord, der in zwei verschiedenen Tonarten leitereigen ist, kann Modulationsakkord für genau diese Tonarten sein.
Im folgenden Beispiel wird von C-dur nach h-moll moduliert.
Der Modulationsakkord (blauer Rahmen) ist ein e-moll-Akkord. Dieser ist in der Ausgangstonart C-dur die Dp (Akkord auf der III. Stufe), in der Zieltonart h-moll die s (Akkord auf dem IV. Stufe). Er wird also von der Dp von C-dur in die s von h-moll umgedeutet.
Nach dem Umdeutungsvorgang muss die Zieltonart gefestigt werden, dergestalt, dass die neue Tonika die Tonika der Ausgangstonart "vergessen" lässt (grün markiert). Diese Festigung geht gerne den Weg über die Dominante der Zieltonart, am sichersten mittels einer vollständigen Kadenz in der Zieltonart. Die Umdeutung des Modulationsakkordes kann mit einem "≈" - Zeichen verdeutlicht werden.
Eine erweiterte Auffassung des Begriffes "diatonische" Modulation bezieht auch modifizierte Akkorde wie den neapolitanischen Sextakkord (Neapolitaner) mit ein. Das nächste Beispiel zeigt die Umdeutung der Tonika in den selbstständigen Neapolitaner. Wiederum wird von C-dur nach h-moll moduliert.